Der Goldene Hirsch im Döbra

Eines der beliebten Jagdgebiete des wilden Jägers war der Döbra. In je einem Gehege hielt er sich einen schwarzen Hirschen mit eisernem und einen roten mit goldenem Vlies. Niemand durfte sich diesen seinen Lieblingstieren nahen; er versorgte sie ganz allein.

Von dem Hirschen mit dem goldenen Fell erfuhr der habgierige Wilddieb Mume. Er pirschte sich im dichten Walde unbeobachtet zu dessen Gehege und erlegte in einem günstigen Augenblick das herrliche Tier. Hurtig zog er ihm das goldene Fell ab und beeilte sich, damit aus dem Gebirge zu kommen.

Schrett, der Hüter des Hirschen, bemerkte alsbald den Frevel und rief den Jäger, der sogleich angebraust kam. Seine Hunde hatten den Wilderer in kurzer Zeit gestellt. Als dieser das Nahen des Jagdherrn vernommen hatte, verkroch er sich mit seiner Beute in einer Felsenhöhle. Aus dieser holte ihn der Wilde Jäger aber nicht heraus, sondern verschüttete den Zugang des Schlupfes. So musste der Habgierige im Besitz des gleißenden Goldes elend zugrunde gehen.

Das Fleisch des Hirschen verwandelte der Wilde Jäger in Gold und vergrub es. Einem braven, rechtschaffenen Menschen soll es einmal zu seinem Glück verhelfen.