Chronik
Der Döbraberg kann auf eine über 40-jährige Militärgeschichte zurückblicken. Nach den Flak-Stellungen im 2. Weltkrieg begann man in den Jahren 1960/61 unter Federführung der OFD Nürnberg, die ersten Gebäude auf dem 794 m NN hohen Gipfel im Frankenwald zu errichten.
Das Bundesministerium für Verteidigung, und hier die
Luftwaffe, war der Auftraggeber. Zur gleichen Zeit befanden sich Einheiten der
US-Air Force und eine Kompanie (121.) der deutschen Luftwaffe in Hof in der
alten Radarstellung auf der Hohen Saß. Hier ist auch der Ursprung der Luftraumüberwachung
für den Döbraberg zu sehen. Mit Beendigung der Bauarbeiten auf dem Döbraberg
verlegte 1961 eine amerikanische Radareinheit der US-Air Force ihr Personal und
Gerät dorthin.
Nun plante die deutsche Luftwaffe, die Stellung im
Jahr 1963 als Luftraumüberwachungsstandort weiter zu betreiben. Dazu wurde die
14./Fernmeldregiment 32 (die dem TMLD-Tiefflieger Melde- und Leitdienst angehörte)
in Hof aufgestellt und 1963 zusammen mit der 16. Kompanie von Stadtsteinach nach
Naila in die damals neu errichtete Frankenwald-Kaserne verlegt.
Technisches- und Einsatzpersonal der deutschen sowie
amerikanischen Streitkräfte arbeitete Hand in Hand. Der Kraftfahrbetrieb wurde
komplett ohne amerikanische Beteiligung von der deutschen Luftwaffe betrieben.
Im Bereich Technischer Betriebsdienst der StOV Weiden (später Bayreuth) unterstützten
deutsche Handwerker seit 1963 die amerikanischen Streitkräfte. Erst 1973 übernahm
die heutige WIGMA (Wartungs- und Instandsetzungsgruppe Maschinenanlagen) die
betriebstechnischen Anlagen komplett und zeichnete für dieses Ressort
verantwortlich.
Aufgrund personeller Engpässe in dem gerade im
Aufbau / in der Übernahme durch die Luftwaffe befindlichen CRC (der
verbunkerten LV-Kampfführungsanlage) Lauda, wurde 1967 der gemeinsame
deutsch-amerikanische Einsatzbetrieb eingestellt und die 14. Kompanie aufgelöst.
Der Kraftfahrbetrieb blieb mit seinem Auftrag davon unberührt und wurde bis
1973 an die 16./Fernmelderegiment 32, Naila, angegliedert.
Einen neuen Meilenstein in der Militärgeschichte des Döbraberges gab es am 02.04.1973 mit der Aufstellung der 7./Fernmelderegiment 32.
Zum 01.07.1974 wurde dann offiziell die
Radarflugmeldestellung Döbraberg von der deutschen Luftwaffe übernommen.
Ab diesem Zeitpunkt gab es wieder deutsche und noch
einige amerikanische Soldaten auf dem Gipfel des Frankenwaldes. Die US-Army, die
für die Überwachung der Grenzkontrollflüge an der ehemaligen innerdeutschen
Grenze verantwortlich war, arbeitete ebenso wie die US-Air Force, die als
Schnittstelle zur Flugsicherung nach Berlin-Tempelhof fungierte, eng mit der
Luftwaffe zusammen.
Mit der Einführung neuer Technik wurde der heutige
Abgesetzte Technische Zug 234 in den Jahren 1984 und 1997 personell und
materiell umgegliedert. Seit den 80-iger Jahren gibt es auch nur noch Techniker
auf dem Döbraberg. Durch den politischen Umbruch 1989/1990 und dem damit
verbundenen Fall des eisernen Vorhanges, wurden die Aufgaben der amerikanischen
Streitkräfte geändert. 1991, mit Beginn des Golf-Krieges hat der letzte
amerikanische Soldat den Döbraberg verlassen.
Der Auftrag des AbgTZg 234 war, ist und bleibt die Luftraumüberwachung im verbundenen NATO-LV-System.
Der bis heute noch notwendige Winterdienst wurde
durch die Standortverwaltung gestellt. In den Anfangsjahren mußten so manches
Mal die deutschen Handwerker aus der LV-Stellung beim Schneeräumen tatkräftig
unterstützen.
Seit
mittlerweile 28 Jahren sind die Soldaten und zivilen Mitarbeiter ein fester und
integrierter Bestandteil der Bevölkerung im Frankenwald. Eine bis heute
bestehende Patenschaft aus dem Jahre 1988 besiegelt dies einzigartige Verhältnis.